Zahlreiche Gruppen beim Umzug durchs Fachwerkdorf mit anschließendem Narrenbaumstellen
Eisige Kälte, Sonnenschein, zahlreiche Gruppen und tolle Stimmung prägten den diesjährigen Umzug mit anschließendem Narrenbaumstellen im Fachwerkdorf Michelbach
BT Bericht von Heiko Borscheid
Da musste Oberschäger Jürgen Schäfer selbst etwas schmunzeln, als er während des Narrenbaumstellens der Schäger in Michelbach der versammelten Narrenschar die „heiße Phase“ der Kampagne ankündigte. Immerhin gefroren den Musikern der anwesenden Guggenmusiken aus Ottenau und Michelbach sowie dem örtlichen Musikverein die Ventile in den Instrumenten ein. Minus fünf Grad Celsius zeigte das Thermometer am Samstagnachmittag im Gaggenauer Stadtteil an.
Trotz dieser äußeren Umstände waren über 25 Gruppierungen in das Fachwerkdorf gekommen, um am Umzug und Narrenbaumstellen teilzunehmen. Zweifellos liegt gerade der närrische Lindwurm, der die Gruppen einmal um den Michelbach führt, noch in den Kinderschuhen. Erst zum dritten Mal findet dieser wieder statt. Das weiß auch der erste Vorsitzende der Schäger Achim Schäfer. „Diese Veranstaltung benötigt noch Zeit und muss wachsen.“ Immerhin konnten sich die Organisatorinnen Yvonne Heinzmann und Conny Kroner über eine Steigerung um fast einhundert Prozent freuen. Waren es im ersten Jahr lediglich 14 Gruppen, so wurde die Teilnehmerzahl mittlerweile fast verdoppelt. Ähnlich sah es auch beim Zuschaueraufkommen aus. Wenn auch für Schäfer-Junior noch nicht zufriedenstellend, so kamen heuer dennoch deutlich mehr Schaulustige nach Michelbach als noch im Vorjahr.
Somit passte der familiäre Rahmen des Umzuges und des Narrenbaumstellens wieder perfekt in das idyllische Bild des Gaggenauer Stadtteiles und dessen harmonischen Fasentverein. Selbstverständlich durfte die Entmachtung des Ortschaftsrates an diesem Nachmittag nicht fehlen. Für diese Aufgabe kam nur noch der Vorsitzende Achim Schäfer in die engere Auswahl, da sich ja bekanntlich der halbe Ortschaftsrat aus „führenden“ Schägern zusammensetzt. Musik der drei anwesenden Formationen und ein Hexentanz der Michelbacher Doowallhexen sorgten auf dem Lindenplatz für gute Stimmung, ehe es in den einzelnen Lokalen noch viele Stunden hoch herging.